Feine Küche und Kultur am Kastanienplatz
Nottuln. Was ihn gereizt hatte, das Projekt „Alte Amtmannei“ anzugehen? „Es ist ganz klar das große Potenzial, was dieses Gebäude und seine Lage hat“, erklärt Markus Dudek, Inhaber von „Dorfcafé“ und „Dorfkind“ am Kastanienplatz in einem Pressegespräch. „Hinzu kommt die große Unterstützung, die meine Frau und ich von der Gemeindeverwaltung erfahren“, sagt der Geschäftsmann.
Nach dem mehrheitlichen Ratsbeschluss im Sommer dieses Jahre ist alles in trockenen Tüchern: Aus der alten Amtmannei wird ein Ort, an dem sich Café, feine Küche und Kultur künftig die Hand reichen.
Wenn alles nach Plan geht, wird das Café „Alte Amtmannei“ im Kaminzimmer und Vorraum im Frühjahr des nächsten Jahres eröffnet. „Wir möchten den Nottulnern ein klassisches Café zurückgeben“, freuen sich Markus und Sandra Dudek auf ihr neues Wirkungsfeld. Das Dorfcafé mit seinem bekannten Angebot indes werde es weiterhin geben, sagt Markus Dudek: Nur wird es dann den Namen „Dorfkind“ tragen und verstärkt den Fokus auf Eltern und Kinder setzen.
Während die Gemeinde Nottuln dafür sorgt, dass der Toilettenbereich barrierefrei umgebaut und eine Profiküche im Erdgeschoss eingebaut wird, liegt alles andere in den Händen von Familie Dudek.
Gemütlich, bodenständig und modern soll es werden. Mit 48 Sitzplätzen im Erdgeschoss – davon acht im neuen Bistro, das von der Stiftsstraße zugänglich ist – und rund 30 Plätzen in der Außengastronomie, die im Bereich der Partnerschaftsbank im Schatten der Kastanienbäume entstehen soll.
An der bisherigen Nutzung des Obergeschosses wird sich nichts ändern.
„Ich bin froh, jetzt endlich loslegen zu können“, erklärt Markus Dudek, der mit „Dorfcafé“ und „Dorfkind“ seit drei Jahren am Kastanienplatz zu Hause ist. Aus Gesprächen mit seinen Gästen weiß er, was den Nottulner:innen fehlt: „Ein Café, in dem man am Abend auch mal eine Kleinigkeit essen und trinken kann und nicht immer deswegen nach Münster fahren muss.“
Die ersten Vorplanungen zum Umbau der Alten Amtmannei fanden bereits Anfang des Jahres statt. „Unter anderem haben wir Gespräche mit dem Amt für Denkmalschutz geführt“, erklärt Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes. Schließlich handelt es sich bei der Alten Amtmannei um ein denkmalgeschütztes Gebäude, welches baulich nicht verändert werden darf.
„Lediglich am nicht denkmalgeschützten Teil, in dem sich heute der Treppenaufgang ins Obergeschoss, die Garderobe und die Toiletten befinden, sind Baumaßnahmen notwendig“, berichtet der Verwaltungschef. Und die beziehen sich darauf, dass am rückwärtigen Teil des Anbaus von außen eine Treppe montiert wird, die bis zum Obergeschoss reicht und als zweiter Fluchtweg dienen wird. Außerdem bekommt das Dach an dieser Stelle einen von außen kaum sichtbaren Kamin: Er ist der Abzug für die neue Küche.
Die Arbeiten zum Umbau der Alten Amtmannei haben jetzt begonnen: Gerade sind die Handwerker dabei, die alten Toiletten abzureißen. Und auch die Maler sind bereits da: Sie streichen die Fensterrahmen und die Außentüren in frischem Weiß. Von den Bauarbeiten fast unbenommen ist das Obergeschoss – es wird lediglich um einen Abstellraum ergänzt.
Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf rund 100 000 Euro.
Die Alte Amtmannei nicht nur sporadisch zu beleben, sondern dauerhaft mit einer Gastronomie auszustatten, ist schon seit vielen Jahren ein bislang unerfüllter Wunsch der Gemeinde Nottuln. Nun sind mit Markus und Sandra Dudek die richtigen Menschen gefunden. Mit frischen Ideen und dem „unbedingten Wunsch in Nottuln zu bleiben”, erklärt Markus Dudek, der vor 15 Jahren aus Nürnberg ins Münsterland zog, und nun einen Pachtvertrag über fünf Jahr unterschrieb – mit der Option auf Verlängerung.
Künftig wird das Café „Alte Amtmannei“ von dienstags bis sonntags geöffnet sein; donnerstags, freitags und samstags mit Abendkarte. „Einen Mittagstisch planen wird ebenfalls“, ergänzt Sandra Dudek das Angebot, in dem auch Frühstück und sonntäglichen Brunch ihren Platz haben.
In der neuen „Alten Amtmannei“ treffen Tradition und Moderne aufeinander.
Das wird sich nicht nur in der Inneneinrichtung widerspiegeln. Bodenständiges und Modernes vereint sich ebenso in der Küche. Mal ist sie westfälisch- münsterländisch, mal stammen die Gerichte aus der ganzen Welt – „gut gemacht und von höchster Qualität“. Inklusive der passenden Getränke.
Dafür, dass alles gut zusammen geht, sorgt ein junger Profi-Koch, der bislang noch in einem Münsteraner Sterne-Restaurant arbeitet, aber von Familie Dudek für Nottuln verpflichtet werden konnte.
Neben Café und feiner Küche steht die „Alte Amtmannei“ für Kultur. Und auch da sprüht Markus Dudek vor Ideen. Deutlich mehr kulturelle Veranstaltungen will er nach Nottuln holen. Konzerte oder Kunstausstellungen von lokalen und überregionalen Künstler:innen genauso wie kulinarische Veranstaltungen. Und natürlich können auch die lokalen Akteur:innen das Gebäude wie gewohnt nutzen – wenn sie möchten, künftig mit einem ausgefeilten Catering.